Der Tordalk
Text und Scherenschnitte : Erika Bulow Osborne
Foto: Wikipedia
22.12.2019
Alca torda, der Tordalk,Razorbill ist dem ausgestorbenen Riesen-Alk am nächsten verwandt. Er ähnelt aber auch der Trottelumme. Sein Schnabel ist sehr kräftig, man erkennt ihn am weißen Band und einem hellen Streif über dem Auge. Lediglich den Jungvögeln fehlen diese weißen Markierungen, sodass sie mit Trottellummen verwechselt werden können. So nordisch wie sein Name ist auch sein Ruf: orrrrr. oder carrrr. Den ganzen Winter jagen sie über und in der Nordsee nach Beute.
Der Tordalk ist 37-39cm gross. Man kann ihn rund um dir Steilküsten erleben, er jagt mittelgroße Fische, Krebstiere und Muscheln. Er kann sehr gut schwimmen und tauchen. Seine Lebenszeit kann 20 Jahre betragen.Im Mai finden sich die alten Paare, sie beschnäbeln sich und Mitte Mai wird ein Ei gelegt, direkt auf dem Felsen, in einer gewissen Sicherheit zu anderen Vogel Kolonien. Der Raum ist begrenzt. Beide Eltern brüten etwa vier Wochen lang. Noch weitere zwei Wochen Fütterung des Jungvogels und danach wird er gleich mitgenommen auf die Nordsee, behütet und belehrt von jeweils einem Elternteil.
Da der Tordalk der direkt lebende Nachfolger des 1852 ausgerotteten Pinguinus impennis, Great Auck, Riesen Alk ist, war ein langer Artikel auf der BBC Science Seite, über eine mögliche Wiederbelebung dieser Vogelart zu sehen. Drei Forscher beschäftigten sich mit den vielen Knochen- und Gefieder- Resten, sowie den ausgestopften Riesen Alks in Museen weltweit. Es würde genuegend DNA Material geben, doch die Menschen sind weiterhin jagdbesessen, es gäbe neue Verluste, denn Riesen Alks hätten bis zu 5 kg Gewicht und, neben ihrem Fleisch und Gefieder, würde vor allem auch das Ei als Delikatesse gelten.
Die meisten Eigenschaften des Riesenalks, gelten ebenso für den Tordalk. Paare bleiben bis zum Tod zusammen. Sie konnten bis zu 15 Minuten die Luft anhalten und bis 100 m tief tauchen. Wegen einiger kurzer Eiszeiten selbst im 15. und 17.Jahrhundert, fand man Knochen der Riesen Alke sogar in Florida. Sie lebten in großen Kolonien, da sie an Land hilflos waren.
Ich danke Wikipedia für wichtige Informationen. Am traurigsten war der Satz, dass wegen teurer Vogelbalge und der Sammel- Leidenschaft bei Taxidermist-Präparatoren und Ornithologen, das totale Aussterben des Riesen-Alks noch beschleunigt wurde.
Eva Schmelzer (Mittwoch, 15 Januar 2020 16:22)
Dass es Riesenalks bis Mitte des 19. Jahrhunderts gab wusste ich. Aber nicht, dass es eine enge Verwandtschaft gibt, die heute noch lebt. Leider muss man sagen „noch“... Und wieder ist es der Mensch, der an dieser Einschränkung schuld ist. Mögen sie die kommenden Zeiten überdauern, viel länger noch als Erikas wunderschöne Scherenschnitte in dieser Helgoland-Serie.