Die Spiegelei Qualle
Text und Fotos: Sven Bieckhofe
28.04.2021
Die Spiegeleiqualle (Cotylorhiza tuberculata)
Bei meinen letzten Schnorchelgang im Mittelmeer von Kroatien erblickte ich ein schwimmendes Spiegelei! Und ein verdammt großes! Die Spiegeleiqualle wird bis zu 35 cm groß. Es gibt
sogar Exemplare die 40 cm erreicht haben. Sie sieht also lecker aus – ist aber natürlich nicht zum Verzehr geeignet. Die Qualle hat einen weißlichen Schirm und eine gelbe, an den
Dotter eines Spiegeleis erinnernde, Erhebung in der Mitte. Die typische gelbe Farbe bekommt sie durch Algen, die sich auf ihrem Körper absetzen und dort leben. Quallen leben von
Plankton, meist sehr kleinen Meeresorganismen, das sie mit ihren Nesselzellen erbeuten. Manche Arten wie die „Würfelqualle“ oder die „Portugiesische Galeere“ können auch beim Menschen
lebensbedrohliche Vergiftungen verursachen. Spiegeleiquallen sind jedoch für den Menschen harmlos, da ihre Nesselzellen zu schwach sind, um durch die menschliche Haut zu dringen.
Neben tierischen Leckerbissen ernähren sich Spiegeleiquallen auch von Sonnenlicht. Ihre pflanzlichen Untermieter, sogenannte Zooxanthellen, betreiben Photosynthese und überlassen die
daraus entstehenden Kohlenhydrate der Qualle. Kommt man mit dem Nesselgift in Berührung, was nicht angenehm ist, sollte man auf keinen Fall kratzen, sondern die Haut einfach nur mit
Wasser abspülen. Die Spiegeleiqualle gehört zur Klasse der Schirmquallen und ist den Wurzelmundquallen zugeordnet. Falls du sie in der Natur findest musst du dich also nicht
erschrecken. Du kannst einfach die Schönheit der Spiegeleiqualle genießen. Allerdings betäubt sie mit ihrem Gift ihre eher kleinere Beute. Im Gegensatz zu
anderen Quallenarten kann die Spiegeleiqualle sich selbst bewegen und sie ist die weit verbreiteteste Qualle im Mittelmeer.
Gudrun (Montag, 17 Mai 2021 20:28)
Liebe Eva,
das lässt sich bestimmt machen, dass es demnächst mehr Infos über die verschiedenen Quallen gibt, denn ich finde sie auch sehr interessant.
LG Gudrun
Eva Schmelzer (Samstag, 15 Mai 2021 18:53)
Mit diesem Bericht und den wunderwunderschönen Bildern hat mir Sven Appetit auf mehr gemacht. Appetit jetzt bitte nicht falsch verstehen, es hat nichts mit dem Namen oder Aussehen zu tun, aber ich hatte bislang seltsamer Weise eigentlich nur etwas Interesse gezeigt an den Quallen, die mir an der Nord- und Ostseeküste begegnet sind. Aber bei näherem Hinschauen muss ich sagen: die Medusen sind tatsächlich wahnsinnig interessante, mir weitgehend noch eher unbekannte, und um so faszinierendere Tiere. Ich würde mich freuen, einmal mehr in der Naturwelt zu erfahren!
Gudrun (Dienstag, 27 April 2021 14:03)
Quallen sind wunderschöne Geschöpfe. Und uralt. Sie waren schon die top Prädatoren in den Meeren, als es noch gar keine Fische gab. Quallen haben einen großen Vorteil, gegenüber anderen Meereslebewesen, sie kommen mit wenig Sauerstoff aus. Und überall dort, wo die Meere sterben und die Fische zurück gehen, sind die Quallen auf dem Vormarsch, wie z.B. die Numura Qualle im Gelben Meer (2 m Schirmdurchmesser, 200 kg schwer) die sich statt Fischen in den Netzen der Fischer fangen.