Die Afrikanische Weichschildkröte
Text und Fotos: Gudrun Kaspareit
08.09.2023
Ich hatte schon viel über diese Schildkrötenart gehört, nun habe ich sie tatsächlich selbst entdeckt und zwar in einem verträumten Flusslauf in der Türkei, wo auf Warntafeln zur Vorsicht vor diesen Tieren hingewiesen wird, aber auch darüber aufgeklärt wird, dass diese Art streng geschützt ist. Die Schildkrötenschützer hatten mich gewarnt vor dieser dunklen Schildkröte, die ebenfalls ziemlich groß wird (Panzerlänge 80 - 100 cm.). Anders als die Carettschildkröte ist die Weichschildkröte ziemlich bissig und kann aggressiv werden. Außerdem hat sie an den Vorderbeinen je drei lange und scharfe Krallen. Diese Schildkröten fressen überwiegend Fleisch, Fisch und Aas. Sie leben im Süßwasser, aber auch in Brackwasser und sogar im offenen Meer. Mündungsnahe Unterläufe der Flüsse und ihre Mündungsgebiete (Ästuare) werden besiedelt, außerdem Kanäle, Seen und Lagunen. Für die Eiablage werden sandige Uferbereiche benötigt. Ihr Verbreitungsgebiet liegt im östlichen Mittelmeerraum und in Afrika, weshalb sie auch Nilweichschildkröte genannt wird. In Afrika kommt sie noch recht häufig vor, aber in der Türkei ist ihr Bestand stark gefährdet. Die wenigen noch nachweisbaren mediterranen Vorkommen sind hochgradig gefährdete Reliktpopulationen, die durch Gewässerverschmutzung, Bootsverkehr, Fischerei, Jagd, Lebensraumverlust und Tourismus bedroht sind.
Umso stolzer bin ich, dass ich vier Exemplare entdeckt habe und beobachten konnte. Sie befanden sich in einem Flussarm, der nicht befahren wird und von vielen Pflanzen bewachsen ist.
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