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Unter dieser Rubrik möchte ich künftig Produkte vorstellen, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen.

Ressourcen schonen, die Natur entlasten, Chancengleichheit fördern, das alles kann die Menstruationstasse Ruby Cup

Ihr wollt endlich ernst machen mit dem nachhaltigen Lebensstiel? Kein Plastik mehr, keine Naturzerstörung? Dann gibt es hier neue Produkte, welche Ihr auf Eure Liste setzen könnt.

Tropical Freaks

Die Kaffee-TrinkerInnen entscheiden darüber, ob die 100.000 km² Kaffee-Anbaufläche ein naturnaher Lebensraum für Kolibris und viele andere Tiere ist -- oder Monokultur, die ohne Rücksicht auf die Umwelt billigen Kaffee produziert.

Kanwan

KriExit

Autor: Torsten Jäger

Co Autoren:

Elfie Nadolny aus Andernach
Sonja Rabaza aus Nordwalde
Chris Peter aus Graz in Österreich

07.05.2017

Leseprobe

Cover KriExit
(c) Cover KriExit Torsten Jäger

Man hatte nun den Krieg gegen den Terror ausgerufen. Mit Nachdruck zog man Flugzeugträger zusammen, bombardierte ganze Staaten, richtete eigens Gefängnisse für Terroristen ein. Die Gefangenen fielen somit nicht unter den Schutz für Kriegsgefangene, sondern waren der Willkür der Bewacher und Verhörenden ausgesetzt. Viele Menschen verloren dort ihr Leben, ihre Gesundheit, ihren Verstand – Folter war an der Tagesordnung.

So warf man die Werte selbst über Bord, die man so sehr verteidigen wollte. Und die Spirale der Gewalt begann sich immer weiter zu drehen…

 

Paradies?

 

Ich sah einst das Paradies!

Doch als ich am Morgen erwachte,

musste ich mit Erschütterung feststellen:

Es war nur ein Traum!

 

Doch wie sähe die Welt aus,

wenn in jener Nacht,

jeder denselben Traum gehabt hätte?

 

( Michel ) Sonja S. Rabaza

 

 

Friedenstaube

granitschwarze Wolken

vom Orkan

der Gefühle gepeitscht

schwerer dunkler Regen

fällt ins ewige Meer

der Sehnsucht

eine weiße Taube

fliegt dem Himmel

entgegen

bittet

um Frieden

der einsamen Seele

 

Sonja S. Rabaza

 

 

Die Botschaft des Nedeirf

 

Seit Monaten schwebte er durch den dunklen Raum. Der Mond verdeckte den Blick zur Erde…

 

Nedeirf stammte von der Spiegelwelt, dort wo man die Namen rückwärts las, und lauschte den Funkwellen des Planeten Erde.

 

 

Der erste Satz, der ihn erreicht hatte war voll Philosophie und Pazifismus:

 

Stell dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin!

 

Welch ein friedliches Volk, hatte er gedacht. Dann hörte er weitere Sätze: Von Flüchtlingslawinen, Terrorbedrohung, von heiligen Kriegen. Und schließlich vor kurzem den eindringlichen Satz, den man immer wieder gebetsmühlenartig wiederholte:

 

Wir sind im Krieg!

 

Nun war also Krieg, und es gingen ziemlich viele hin.

 

Es gab zunächst zwei Parteien. Die eine wollte den Diktator eines ölreichen Landes entmachten, so an Einfluss gewinnen, schwächte ihn. Die andere wollte ihn unbedingt an der Macht halten, um ihren Einfluss nicht zu verlieren.

 

Gewinner waren Dritte, die einen für sich heiligen Krieg ausgerufen hatten und zu dem viele kamen.

 

Welche, die durch Bomben ihre Lieben verloren hatten. Solche, deren Familien ausgebeutet wurden, Not und Hunger litten. – Während reiche Staaten ihnen die Felder genommen hatten, um dort eigene Nahrung anzubauen, bis sie so viel zu essen hatten, dass sie es wegwarfen oder verbrannten.

 

Auf emotional verdorrten, steinigen Feldern, auf verbrannter Erde, wuchs die Saat des Hasses leichter als die der Liebe.

 

So kämpften sie, töteten Unschuldige.

 

Andere wollten nicht kämpfen, flohen in die reiche Union. Dort waren nur wenige bereit, sie aufnehmen. Man sah die Flüchtenden als Lawine, als Bedrohung, als Schmarotzer, baute Zäune, schickte Soldaten. Und selbst dort, wo man sie aufnahm, steckte man ihre Unterkünfte in Brand und redete eine längst vergangene, grausame Zeit herbei.

 

Nedeirf von der Spiegelwelt sah, wie sie ihre Kriegsschiffe in Stellung brachten. Wie die einen ihre Soldaten zusammenzogen, während sich die anderen mit Sprengstoffgürteln in die Luft jagten und Unschuldige mit in den Tod rissen. Er sah, wie die einen die anderen skrupellos ermordeten, während die anderen die einen skrupellos zerbombten und wie Freiwild mit fern gesteuerten Drohnen jagten. Die einen sperrten die anderen ein, folterten sie, begaben sich auf einen Kreuzzug, während die anderen in einem heiligen Krieg die einen terrorisierten und massakrierten.

 

Auge um Auge – Zahn um Zahn! Das war der letzte Satz, den er gehört hatte, ehe er den Antrieb seines Raumschiffes startete.

 

Irgendwann würde es hier an Augen und Zähnen mangeln, auf dieser Welt.

Augen brauchte man, um die Wahrheit zu sehen, Zähne zum Lächeln als Sprache des Herzens.

Würden nun alle blind und versteinert werden? Blind und starr vor Wut?

Das wollte Nedeirf, dessen Namen man rückwärts las, nicht mit ansehen und verschwand.

Nur die Ruhe: Dort oben sitzt zum Glück kein Nedeirf. Wir sind schließlich im Krieg! Dabei würden die Botschaften des Nedeirf nur stören.

Und die ersten Opfer eines Krieges ist nun einmal, neben der Menschlichkeit, vor allem die Wahrheit.

 

Torsten Jäger

 

Schmerz der Welt

Seht ihr

den Vater; er hält seinen Sohn,

er fiel als Soldat, als Kriegeslohn.

Man gab ihm Waffen, obwohl er noch Kind,

er war schon verloren, von Anbeginn.

 

Seht ihr

die Mutter, gebeugt, ohne Trost,

sie wiegt ihr Kind auf ihrem Schoß.

Es wird verhungern - sie kann es nicht nähren,

sie hat keine Kraft mehr, um sich zu wehren.

 

Seht ihr

die Menschen, oft bettelarm,

haben kein Haus, das sie hält warm.

Schon bei der Geburt zur Armut verdammt.

leben sie auf der Straße, niemandem bekannt.

 

Seht ihr

all diese furchtbare Gewalt,

auch vor Kindern macht sie nicht halt.

Sehen wir nicht, das menschliche Leid?

schauen lieber weg, macht sich Gleichgültigkeit breit?

 

Fühlt Ihr

den Schmerz und die Angst auf der Welt?

Wie langsam aber sicher alles zerfällt?

Wie Tränen und Blut die Erde benetzen,

wenn Menschen sich zu Tode hetzen?

 

Uns wurden Hände zum Helfen gegeben,

Augen, die sehen, damit wir verstehen.

Wir sind auf dieser Welt nur zu Gast.

lasst uns mittragen der anderen Last.

 

Sonja S. Rabaza

 

 

 

Krieg und Verfolgung, Hungersnöte und Armut treiben immer mehr Menschen in die Flucht. Sie begeben sich auf die Suche nach einem besseren Leben – oder kämpfen schier um die bloße Existenz.

 

Nach UN-Angaben sind es inzwischen so viele, wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.

 

Um es in Zahlen zu sagen: Bereits im Jahr 2015 galten 60 Millionen Menschen als Flüchtlinge!

 

Wie viele das sind? Es wären alle Bewohner Nordrhein-Westfalens, Bayerns, Baden-Württembergs, Niedersachsens, von Hessen und Sachsen – zusammen mit der Bevölkerung Bremens!

 

 

Das klingt dramatisch. Doch was haben wir schon mit den Problemen der anderen zu tun? Wir können ja nichts dazu, dass diese Menschen in Not sind. Wir können nicht überall helfen, haben selbst kein Geld, sind selbst verschuldet, haben nicht genug Wohnungen, Kindergarten- oder Arbeitsplätze…

 

Anderen die Hand zur Hilfe reichen? - Sind denn die Millionen Entwicklungshilfe pro Jahr nicht schon genug…?

 

Das könnte einem zunächst in den Sinn kommen und so lauten auch meist die flachen und einfachen Argumente, die Populisten gerne streuen.

 

 

Sicherlich können wir nicht allen helfen, nicht alle Not in der Welt lindern. Doch wir haben die Pflicht, zu helfen wo wir können! Denn ganz so unschuldig an der Armut, an Not, Vertreibung und Hunger, sind wir dann auch nicht. Ganz im Gegenteil! Schon mal beispielsweise in die Mülltonne geschaut?

 

Besonders Perfide daran: Ein immer größerer Teil der Lebensmittel, die bei uns im Müll landen, wurde ursprünglich auf Feldern der Entwicklungsländer angebaut. Dort ist das Land billig, ebenso die Arbeitskraft, Sozial- und Umweltauflagen sind gering bis gar nicht vorhanden. Große Konzerne aus Industriestaaten finden dort auch korrupte Politiker, die bereit sind, Kleinbauern ihre Felder zu enteignen oder sie zum Verkauf ihres Landes zu Niedrigstpreisen zu zwingen. Somit verlieren die Menschen vor Ort ihre Lebensgrundlage, werden zu „Wirtschaftsflüchtlingen“ oder abhängig vom Tropf der „Entwicklungshilfemaßnahmen“. Und diese Entwicklungshilfe wird natürlich nicht durch die Konzerne finanziert, sondern durch die Steuerzahler der jeweiligen Staaten, die Entwicklungshilfe gewähren. So werden Gewinne und Kosten wie üblich verteilt: Die Allgemeinheit trägt die Kosten, einige wenige Großkonzerne streichen einen Großteil der Gewinne ein und finden in der Regel auch immer ein passendes Steuerschlupfloch, um Kosten zu vermeiden…

 

Hinzu kommt die Subventionierung: Die EU unterstützt die eigene Nahrungsmittelproduktion jährlich mit Milliarden, vorrangig dadurch auch die industrialisierte Landwirtschaft. Diese kann dann massenhaft spottbilliges Gemüse, Obst, Getreide und Fleisch in Entwicklungsländer einführen. Mit diesen Preisen können Bauern vor Ort nicht mithalten, sie gehen Bankrott und werden zu den Verlierern dieses Spiels.

 

Die Konzerne sichern sich ihre Marktanteile auch in Entwicklungsländern und vernichten so die kleinen Konkurrenten vor Ort.

 

 

Zu dieser Entwicklung kommt der von den Industriestaaten verursachte Klimawandel, der immer mehr Menschen zu Flüchtlingen macht oder sie in Hunger und Not treibt. Für den Anbau von Energiepflanzen, die für die Massentierhaltung Europas, Amerikas und Asiens benötigt werden, nutzt man ebenso enteignetes Ackerland in Entwicklungsländern. Man holzt dabei auch Regenwälder ab, legt Moore trocken, vergiftet das Land und das Wasser mit Pestiziden, Unkrautvernichtungsmitteln und Düngern. Diese Umweltzerstörung und das Leerfischen der Ozeane befeuert weitere Not.

 

 

 

Welt-Krieg

 

Auf, auf - Soldat - zieh in den Krieg,

der Gegner heißt „Natur“.

Nimm Kettensägen in Betrieb

und meuchle Bäume nur!

 

Auf, auf - Soldat - zieh in den Krieg,

der Gegner heißt „das Tier“.

Zerstöre dessen Lebens Trieb’ -

die Macht, sie liegt bei dir!

 

Auf, auf - Soldat - zieh in den Krieg,

der Gegner heißt „die Arten“,

komm, rotte sie aus – am Boden liegt

die Welt durch deine mächtigen Taten.

 

Auf, auf – Soldat – zieh in den Krieg,

der Gegner heißt „dein Hunger“,

es währt nur kurz dein eigner Sieg,

ertrinkt in deinem Kummer.

 

Nachdem verhungert und erstickt

du liegst im Schützengraben,

weil du zerstört, was dich beschützt –

nun fressen dich die Maden…

 

Und die Moral von der Geschicht’

sollt Dümmstem werden klar:

Der größte Sieg nicht wichtig ist,

wenn danach nichts mehr da!

 

Torsten Jäger

 

 

 

 

Was würde er tun…?

 

Was würde er tun,

während wir stillschweigend ruhn? –

 

Wenn er nur wüsste,

was kommt von der Küste? –

Was würde er denken,

wie seinen Kurs lenken?

 

Würd er sich verbünden,

mit andren erfinden

den Angriff als Krieg,

der dem Feind sonst so liegt?

 

Würd er sich anschleichen

und hoffen auf Leichen,

die übrig geblieben –

sie zum Fressen gar lieben?

 

Oder würd er verstecken

sich in hintersten Ecken,

still dabei hoffen,

dass nie eingetroffen

die Bande aus Mördern –

Lebenschance fördern?

 

Vielleicht ließ er ein Stück

weit sein Kind auch zurück,

um selbst zu entfliehen

und weiter zu ziehen?

 

Oder er spräche Gebete,

dass er überlebe

mit seiner Familie –

oder erstrebe als Ziele

Tod – kurz, ohne Schmerz. –

Ein Durchschuss ins Herz…?

 

Vielleicht würde er hoffen,

dass nicht viele betroffen,

dass sein Volk

Tribut nicht gar zollt

dem letztlichen Ende,

ihm nie bevorstände…

 

Was würde er denken? –

Ich möchte gern schenken,

genau diese Fragen

uns in diesen Tagen…

 

Doch hört seiner Stimm’

ja eh keiner hin.

So wird keiner jemals erfahren,

was die Gedanken waren des Armen.

 

Und er weiß auch nichts davon,

dass bereits schon

die Flotte befährt

– fett, überernährt –

die Ozeanwelt,

strebend nach Geld…

 

Und der Wal – wohl gestimmt –

unwissend gar schwimmt – ohne Halt! –

In den Tod, für sich und die Zukunft – sein Kalb…

 

Torsten Jäger 

 

Auch ganz konkret verdienen westliche Staaten und ihre Konzerne an der Not der Menschen. Viele Waffen, die in Syrien eingesetzt werden, um Zivilisten zu töten, stammen aus europäischer oder US-Produktion. Somit werden auch Krieg, Mord und Totschlag zum profitablen Geschäft! 

 

Es begab sich zu

einer Zeit, als die Menschen im

Überfluss lebten. Als sie Tonnen von Brot in

großen Massen produzierten, und es dann entsorgten, es

verbrannten. Als sie riesengroße Schweine züchteten, deren

Mütter mehr Junge als Zitzen hatten. Die so viel Fleisch und Speck

an sich trugen, dass sie fast nicht mehr laufen und stehen konnten.

Und als sie Rinder züchteten, deren Euter fast größer war, als der Kopf.

Als Menschen die Hühner massenhaft Eier im Akkord produzieren ließen,

dass sie gar nicht mehr mit deren Verwertung vorankamen, und die Eier

am Ende im Müll landeten. Als man männliche Hühnerküken schredderte,

weil sie einfach keiner essen wollte. Als man Gurken, Äpfel und Birnen nur

noch verkaufen konnte, wenn sie eine bestimmte, normierte Form hatten.

Wenn sie davon abwichen, wollte sie keiner mehr und sie landeten im Müll.

In dieser Zeit fischte man mit gewaltigen Schleppnetzen so viel Fisch aus

den Meeren, dass der Beifang gar nicht so wichtig war, und man warf ihn tot

wieder ins Meer. Es war zu jener Zeit, als die Menschen Mais auf riesigen

Feldern anbauten, Sojabohnen, Rapps und die Ölpalme. Sie pflanzten sie in

gewaltigen Plantagen an, sie bewässerten und düngten sie, sodass sie in

vielen Regionen der Welt wuchsen und reiche Ernte brachten. Und dann

nahm man diese Massen an Essen, packte sie in große Anlagen und stellte

aus ihnen Treibstoff her. Treibstoff, den die Menschen in Autos füllten

und somit fossilen Brennstoff sparten. Man hatte so viel zu Essen, dass

man es einfach verbrennen konnte! In dieser Zeit lebten die Menschen

derart im Überfluss, dass viele von ihnen so viel zu essen bekamen, dass

sie dick und krank wurden, vor lauter Fett auf den Rippen. Zu der Zeit

 war es, als die Menschen damit begannen, auch Insekten in Massen zu

züchten, um auch diese im Überfluss essen zu können. Und auch das

 Wasser war im Überfluss vorhanden. Die Menschen badeten darin,

 ließen es versickern, vergifteten es mit schädlichen Chemikalien.

Es war zu jener Zeit als ich aufbrach, um zu diesen Menschen zu

gehen, aus der Dritten Welt auszubrechen, und mir ein Stück

vom Kuchen der Menschheit abschneiden wollte. Ich kam

übers Meer unter Einsatz meines Lebens. Und sie

sagten: Nein! Für dich ist hier kein Platz, für

dich gibt’s kein Essen und kein Trinken hier!

Geh zurück, wo du hergekommen

bist! Wir können dir nicht

helfen! Wir tragen

keine Schuld!

 

Torsten Jäger

 

 

Mauern

 

Mauern engen ein

Mauern können schützen

 

Mauern bedrücken

Mauern können beschirmen

 

Mauern grenzen ab

Mauern grenzen ein

 

Muss man eine Mauer um sich bauen?

Innere Mauern können auch schützen

 

Wem sollen innere Mauern nützen?

Mauern taugen nur dann

wenn man selbst bestimmt

wann man sie öffnen kann

 

Elfie Nadolny

 

 

Kein Schmähgedicht

 

Terror kann ganz praktisch sein,

wenn man ihn kann gut nutzen.

Widerspruch erstickt im Keim,

kann man die Medien stutzen.

Man sperre Journalisten ein

die einem nicht genehm,

sagt, dass sie nah am Terror seien

und für die Feinde stehen.

 

Nun stecke auch die Künstler man

ganz sprachlos in die Zelle,

die kritisch waren dann und wann,

sind mundtot auf die Schnelle. 

Man sperre ein Politiker,

die nicht sind wohl gesonnen.

Man braucht ja keinen Kritiker,

will man noch weiter kommen.

 

Und auch die Richter stecke man

ganz einfach in den Knast,

wer unabhängig richten kann,

den ein Diktator hasst.

 

Wird gleichgeschaltet in der Art,

der Größenwahn steigt an.

Macht sich zum „Führer“ von dem Staat,

ein Mann, der alles kann.

 

Ein Schelm ist hier, der Böses denkt:

Ermächtigungsgesetze?

Die gab es einst, wie man es kennt,

in Zeiten rechter Hetze.

Doch heute – nein – heut gibt’s sie nicht,

es darf sie heut nicht geben.

Sonst wäre dies ein Schmähgedicht,

das lass ich besser eben!

 

Ich überlasse dies dem Mann,

der deutet mit dem Finger

auf Deutschland und behauptet dann,

hier gäb es „Nazi-Schimmer“.

Denn wie bekannt ist es ja so:

Beim Zeigefingerdeuten

da weist der Hände Finger-Gros

zu dem, der will verleumden…

 

Torsten Jäger

 

Trumputin

 

Wie konnte man so einen wählen?

Da müsste man glatt nochmal zählen!

Gehirnzelle eins

Gehirnzelle zwei

So kann man’s doch gar nicht verfehlen!

 

Doch kann man sich’s so einfach machen?

Schlicht über die Wähler nur lachen?

Wo war ihre Not,

was war nicht im Lot,

dass sie wählten so einen Drachen?

 

Versunken in bitterem Elend,

und jegliche Hoffnungen fehlend.

so standen sie da,

und machten es wahr:

sie folgten den Märchenerzählern.

 

„America first“ die Parolen,

das sprach nicht nur an die paar Hohlen,

zog in ihren Bann,

zog viele so an,

belebte den Traum, der verholen.

 

„Be great again“ wollten sehr viele,

es stand an der Spitze der Ziele,

all derer die arm,

und die voller Gram

in kapitalistischer Mühle.

 

Die Alternativen, sie fehlten,

weshalb sie das Trumpeltier wählten.

Und gaben die Stimme,

so dass er gewinne

dem superreichen Erwählten.

Populistisch markige Sprüche

gemischt mit russischer Küche:

Gerüchte am Kochen,

die Fakten verworren,

auf dass man die Wahrheit vermische.

 

Mit all dem gewonnen hat schon

die Fake-News in einer Person.

Er ist nun im Amt,

viel Erde verbrannt,

sitzt nun auf narzisstischem Thron.

 

Die Wähler, sie werden schon sehen,

das Lachen wird ihnen vergehen.

Spielt „schwarz“ gegen „weiß“,

auf Putins Geheiß?

 

Er lässt neue Mauern entstehen. 

Schafft ab die Gesundheitsreform,

und nimmt auch die NATO aufs Korn,

steht im Abseits dabei,

sein Land geht entzwei.

Und Putin bläst freudig ins Horn.

 

Torsten Jäger

 

Kommentare: 4
  • #4

    Friedrich (Montag, 19 Juni 2017 10:47)

    Das sind ja ganz tolle Texte. Ich werde mir die Zeit nehmen, sie alle in Ruhe zu lesen.

  • #3

    Eva Schmelzer (Sonntag, 04 Juni 2017 13:14)

    Die Gedanken der Autoren gehen unter die Haut! Sie ermahnen, rütteln auf, machen bewusst, dass es nicht Geld und Güter sind, die gebraucht werden, um etwas zu verbessern, sondern in erster Linie Liebe, Empathie und Gerechtigkeit. Die Texte verdeutlichen intensiv, dass wir uns niemals an den Zustand, in dem die Welt ist, gewöhnen dürfen, dass alle Menschen und vor allem die, die Fäden der Geschicke ziehen, immer wieder alles Tun und auch Unterlassen überdenken müssen. Und dass das schnell geschehen muss, um noch größeres Leid zu verhindern. Danke, danke, danke – solange es Menschen wie Torsten, Sonja, Elfie und Chris gibt, gibt es auch Hoffnung!

  • #2

    Torsten (Samstag, 06 Mai 2017 19:12)

    Liebe Gudrun,
    ich danke Dir ganz herzlich und freue mich sehr, dass Dir die Texte und das Projekt gefallen. Die Texte kommen auch von Herzen und drücken die Besorgnis aber auch die Hoffnung von uns vier Autoren aus.
    Besonders wichtig ist es mir auch, dass der Bucherlös komplett dem "Gemeinschaftsgarten Tausendschön" zugute kommt. Dieser Garten zeigt, wie wichtig die Vielfalt auf allen Ebenen ist: Der Verein "GreenFairPlanet e.V." baut dort alte Kultursorten an und wirtschaftet ökologisch, um die Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern. Außerdem arbeiten auch Geflohene in diesem Garten zusammen mit "Einheimischen". Dadurch können diese durch die Arbeit in der Natur das Erlebte besser verarbeiten. Und sie kommen in Kontakt mit den Einheimischen. Das finde ich besonders wichtig, denn dadurch können die Einheimischen mit den Geflohenen reden, anstatt darauf vertrauen zu müssen, was Populisten über sie sagen... :-)
    Herzliche Grüße Torsten

  • #1

    Gudrun (Samstag, 06 Mai 2017 12:08)

    Lieber Torsten,
    ich bin vollkommen begeistert, sowohl von den Texten, als auch von dem Projekt. Ich habe mir sofort das Buch bei Amazon bestellt. Herzlchen Dank und liebe Grüße, Gudrun