Der Bindenwaran
Text und Fotos: Sven Bieckhofe
03.06.2021
Der Bindenwaran (Varanus salvator)
Inmitten von Bangkoks Zentrum liegt der 576.000 qm große Lumphini Park, indem einige Bindenwarana leben, die ich mit der Kamera begleitet habe. Ein interessanter Fakt, den kaum jemand
weiß ist, dass der derzeitige Weltrekord für die größte Echse der Welt genau von diesen Waranen gehalten wird. Dieses Prachtexemplar brachte es auf eine Gesamtlänge von 3,21 m und
übertroff damit in der Länge sogar den riesigen Komodowaran, der jedoch deutlich schwerer (ca. 80 kg) ist. Bindenwarane erreichen ein durchschnittliches Gewicht von 15 kilo und eine
Gesamtlänge von 2- 3 Meter, wobei der kräftige Schwanz circa 1,6 mal so lang ist als der restliche Körper. Sie sind in Südostasien beheimatet und besitzen eine insgesamt dunkle Färbung,
die sich von einem hellen Bauchteil und Augenflecken am Rücken abgrenzt. Da diese Reptilien amphibisch, also an Land und Wasser leben, ist ihr Schwanz schmaler, flossenähnlicher geformt,
hat einen doppelten Kiel und hilft Ihnen somit wunderbar im Wasser voranzukommen. Die Nasenöffnungen befinden sich an der Spitze des Kopfes, um schnell und einfach auch im Wasser atmen zu
können. Allerdings schaffen es die Tiere auch in Extremsituationen, wie z.b während der Flucht, bis zu 30 min unter Wasser zu bleiben und den Atem anzuhalten. So evolutionär an das Leben
im und am Wasser angepasst, fühlen sich die Bindenwarane besonders in der Nähe von Flüssen, in Regenwäldern und in Mangrovengebieten sehr wohl, da sie exzellente Schwimmer und Taucher
sind. Zu ihren Beutetieren zählen verschiedenste Arten, angefangen von Insekten und Fischen, bis hin zu anderen Reptilien, Kleinsäugern und Vögeln. Obwohl der natürliche Lebensraum, wie
auch bei vielen anderen Tieren, immer weiter zerstört und verringert wird, ist die Population dieser wunderschönen Echse weitesgehend stabil geblieben. Ein Grund dafür ist ihre enorme
Anpassungsfähigkeit an urbane und verschmutze Lebensräume, da sie sich mitlerweile auch von den Abfällen der Menschen ernähren. Und nicht nur diese Hürde überwinden die robusten Echsen,
denn sie werden zusätzlich noch wegen ihres Leders gejagt und fallen auch immer mehr dem Straßenverkehr zum Opfer, da sich die Lebensräume der Menschen und der Echsen zunehmend
überschneiden. Umso erfreulicher, dass der Bestand stabil bleibt und wir uns wohl noch länger über diese wundervollen Geschöpf erfreuen können.
Eva Schmelzer (Donnerstag, 17 Juni 2021 19:04)
Die Echsen, so wie dieser Bindenwaran, faszinieren mich sehr, lassen Bilder von Urzeiten in meiner Phantasie erscheinen. Trotz der diversen Gefahren, die diesen Tieren drohen, freue ich mich sehr, dass der Bestand stabil bleibt. Ich wünsche mir, dass die Staaten, in denen er lebt, erkennen, welchen Schatz sie mit diesem wunderschönen Tier haben und auch in Zukunft dafür sorgen, dass er erhalten bleibt.
Danke auch für die herrlichen Fotos!