Marions Poesie 8
Schöpfer.
Welcher Schöpfergeist vor zig Milliarden Jahren,
brachte dies hervor, was unsere Erde ist,
Und welcher Geist muss heute darüber herrschen,
der dies alles für Kapital vergisst.
Oh, wehe Mensch, Du bist nur Teil von diesem Ganzen,
die "Krone Mensch" ist nur ein irrer Wahn,
es wird Dich irgendwann in Grund und Boden stampfen,
was Du verseuchtest auf Geldes schwarzer Bahn!
(Marion Hartmann/ Foto: Evelyne Lombris)
Flucht
Entschwinden, entfliehen dem ganzen Theater,
die Zäune zerreißen, die um Dich gespannt,
oh, ich flehe Dich an, himmlischer Vater,
zeig mir ein anderes, würdiges Land.
Führe mich hin, wo die Herzen noch schlagen,
dort, wo suchende Seelen in Vereinigung steh`n,
wo der Mensch kann in Würde an allen Tagen,
im Glanze eigenen Schaffens vergeh`n.
Zerreiß mir der Himmel die bindenden Seile,
die mich halten in Zeiten, die fremd mir sind,
statt der Gesellschaft geldgieriger Pfeile,
gib Natur mir, Tier und ein fröhliches Kind.
(Marion Hartmann/ Foto: Evelyne Lombris)
Lebenswerte.
Es wird eine Zeit kommen, dass dem Menschen solche Bilder wie dieses hier wichtiger sein werden als das Glanzprospekt eines Autohauses.
Nichts wird irgendwann wichtiger sein, als sich mit der Natur zu vereinbaren und über (!) die Natur zu neuen Lebenswerten zu gelangen!
(Marion Hartmann)
Stark sein, was heißt das?
Übertrumpfen? Überbieten?
Andere sehen als die Nieten?
Besser sein und höher fliegen?
Stetig vorn und immer siegen?
Stark sein heißt, Gemeinschaft gründen,
im Anderen die Werte finden,
die Potentiale Anderer sehen,
anstatt nur in sich selbst vergehen!
(Marion Hartmann/ Foto: Evelyne Lombris)
Gußwerk.
Wenn Du Dich ketten lässt und binden,
wirst Du Dich schließlich wiederfinden,
als etwas, das in falschen Formen,
gegossen ward nach fremden Normen.
(Marion Hartmann/ Foto: Evelyne Lombris)
Irrtümer.
So Mancher meint in ruhigen Stunden,
er hätte gar das Rad erfunden,
durch Grübeln, Tüfteln, Geistverrenken,
durch Studium und Andersdenken.
Doch wie die Meister all beweisen,
man muss nicht arg nach vorne reisen,
es ist doch alles schon gedacht,
gelebt und öffentlich gemacht.
In der Antike gab es schon,
das kleine Wörtchen Religion,
denn ohne dies hatte rein nichts,
weltbedeutend Schwergewicht.
(Marion Hartmann/ Foto: Andreas Schmelz)
Eines hat die Natur dem Menschen voraus:
Sie ist, was sie ist.., unwandelbar.
Vom Samen zur Blüte kann sie nichts anderes werden als dasjenige, was in ihr angelegt und das.., ist ihre Echtheit!
(Marion Hartmann/ Foto: Roselies Sokoll)
Nicht jeder sieht das Gleiche,
was sich dem Blick aus seinem Fenster offenbart.
Hier wurzeln Unverständnis und Missverständnis!
(Marion Hartmann/ Foto: Evelyne Lombris)
Im Walde.
(Ein Gedicht für Kinder)
Im Walde ist es heute still,
ein Wolf mahnt an "Ganz leis!"
weil jeder etwas hören will,
die Tiere steh`n im Kreis.
Ein Häschen traut sich nah heran,
um diesen Baum zu fragen:
"Was hast Du uns, dem Waldgetier,
an Schönem heut zu sagen?"
Es knarrt im Stamm, ein hohler Ast,
fällt schmetternd auf den Boden,
ein Vögelein, es setzt sich drauf,
und schaut gespannt nach oben.
"Nun ja, ich will Euch Tieren sprechen,
von einem langen Baumesleben,
steh ich auch heut mit arg Gebrechen,
so will ich Weisheiten noch geben.
Es ward vor langer, langer Zeit,
der Wald ein Paradies,
vom Menschen unberührt soweit,
bis ihn der Geist verließ.
Und als die Büchse er erfand,
da ging er schnell auf Jagd,
die Tiere flohen voller Angst,
bei Nacht und auch bei Tag.
Die Säge wurde zum Genuss,
es fielen Baum und Baum,
mehr und mehr gingen zurück,
Bestand und Waldessaum.
Doch bin ich Seher und Prophet,
ich sag`s Euch rundheraus,
dass sich der Wind schon gar bald dreht,
für Mörder und Banaus!"
Das Vöglein hebt zu singen an,
der Wolf schaut auf zum Mond,
und jedes Tier ist mit dem Geist,
dort, wo die Hoffnung wohnt.
Der Baum verstummt, nun wird es Nacht,
die Tiere geh´n zur Ruh,
und jedes Tier für sich allein,
deckt sich mit Hoffnung zu!
(Marion Hartmann/ Foto: Gudrun Kaspareit)