Marions Poesie 20
Sag, wo ist das Leben,
du bunter Falter,
die Liebe, das Glück
und zur Freiheit der Schalter?
"Du suchst draußen, mein Freund",
entgegnet er mir,
"wonach du auch suchst,
es liegt alles in dir."
(Marion Hartmann/ Foto: Andreas Schmelz)
Auf dem Grund.
Im Ur- Meer der Träume,
auf dem Grund verborgen,
liegt ein heiliges Land
und ein neuer Morgen.
(Marion Hartmann/ Foto: Andreas Schmelz)
Weites Land
Weites Land, du liegst im Traum,
dort, wo unberührt du
schweigst,
umwallt von dichten Nebelschwaden,
bedeckt von morgenfrühem Reif.
Weites Land, hülle mich ein,
in deine Träume, deinen
Frieden,
dort, wo die Kräfte der Natur
noch nicht dem Menschen unterliegen.
(Marion Hartmann/ Foto: Andreas Schmelz)
Waldes Stimmen
Ich täusch mich nicht, dass die Stämme leben,
dass sie Säfte treiben und heimlich erbeben,
dass sie Netzwerke bilden und kommunizieren,
mit den Pflanzen des Waldes und seinen Tieren.
Ich täusch mich nicht, dass des Waldes Stimmen,
den Menschen mahnen, sich zu besinnen.
nicht zu warten, bis die Gewalt der Natur,
Ordnung hineinbringt auf weiter Flur,
dass sie auf ewig ihre Schädlinge tilgt,
indem der Sturm zum Orkan anschwillt,
sich die Meere erheben zur reißenden Flut,
der getilgte Mensch, und alles wird gut.
(Marion Hartmann)
Foto: Gudrun Kaspareit.
Diesmal ein Gedicht von Christian Friedrich Hebbel
Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
denn heute löst sich von den Zweigen nur,
was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.
Christian Friedrich Hebbel
Herzblut
Wo Herzblut sich ergoss in die Natur,
unsichtbar färbend alles
Leben,
da bahnt sich eine neue Spur,
ein Lied vom Nehmen und vom Geben!
(Marion Hartmann/ Foto: Andreas Schmelz)
Eva Schmelzer (Mittwoch, 27 November 2019 18:03)
Eine schönere und besinnlichere Entspannung als diese Gedichte zu lesen und die herrlichen Bilder zu genießen, alles auf sich wirken zu lassen, gibt es kaum. Danke!