Ein Fuchs kommt zu Besuch
Text und Fotos: Erika Bulow-Osborne
26.05.2015
Der Fuchs kam bisher dreimal;vielleicht froh, wenn er mal Peanuts als Delikatesse fressen kann.
Wir erwarteten ihn, er war auf die Minute pünktlich. John hatte ein Stativ mit seiner kleinen Kamera bestückt. Alles war startbereit und wir verfolgten sein genüssliches Frühstück durch die Scheiben der Veranda-Tür.
Wir haben einen hohen, soliden Holzzaun, mit einer schützend abgerundeten Leiste,welche unsere Grauen Eichhörnchen als Rennstrecke benutzen.
Dort oben erschien gemächlich eine Nachbarskatze nach durchjagdter Nacht. Der kleine Garten ist nicht sofort einsehbar, wegen einer Haselnuss-, Holunder- und Buchen-Hecke.
Wir beobachteten unseren Fuchs und freuten uns, wie lange und ungestört er fraß.
Zum Schluss zeigte er sich in voller Größe mit seinem glänzenden Fell und dem herrlichen Schwanz und wollte den gleichen Weg in Richtung Mini-Teich nehmen, wie er gekommen war. John hatte sofort ausgeschaltet und war schnell nach oben verschwunden, um das Video-Ergebnis zu überprüfen.
Ich lächelte ihm zu.
Plötzlich hörte ich einen Platsch, ein ungewohntes Geräusch . Ich riss die Tür auf und sah, wie die Katze triefend nass aus dem Mini-Teich schoss, an dem Fuchs vorbei, der ebenso verdutzt war wie ich.
Dennoch kam er aber jeden Tag pünktlich wieder, um sich seine Erdnüsse abzuholen.
Marion Hartmann (Montag, 08 Juni 2015 00:40)
Die Begeisterung Erikas und ihrer Familie über diese Gartenbesuche eines Fuchses kann ich gut nachvollziehen.
Wieder einmal ist bewiesen.., die schönsten Geschichten muss man nicht erfinden, das Leben schreibt sie selbst.
Eva Schmelzer (Montag, 01 Juni 2015 14:48)
Ach was ist das für eine zauberhafte Geschichte, liebe Erika. Und was für einen wunderschönen Garten müsst Ihr haben! Ist es nicht so, dass einem einen Wildtier, das sich Menschen aussucht und bis zu einem gewissen Grad auch eine Zutraulichkeit entwickelt, genauso schnell ans Herz wachsen kann wie ein Haustier? Man hat diese Tiere um sich, so wie Ihr auch die grauen Eichhörnchen und bestimmt viele Vögel, aber sie führen doch ein selbstbestimmtes freies Leben, freilich auch mit allen Gefahren.
Eins irritiert mich aber doch: Nun gibt es mal eine Geschichte von Erika – und sie ist begleitet von Fotos! Nicht, dass ich es nicht schön finde, Euren Fuchs zu sehen, wie er da so freundlich in die Kamera lächelt und durch Gras und Blumen streicht – ist halt nur ungewohnt, Erika ohne Scherenschnitt zu erleben ;)