Biosphärenreservat Bliesgau
Text und Scherenschnitt: Erika Bulow-Osborne
22.04.2015
Frau Roswitha Feld bat mich um die Unterschrift für die besonders wichtige Erhaltung des Naturschutzgebietes Bliestgau.
Blieskastel Webenheim/Renkersberg/Hahnen, und sandte dabei einen hoch interessanten Artikel, den der Ornithologe Herr Peter Mende am 8,August 2014 verfasst hatte.
Mir wurde klar, welch wichtiger Luftkorridor dieses Gebiet ist, mit Flügen von Frühling bis Herbst, oft über Tage und Wochen verteilt.
Zugvögel kommen auf dem Weg nach Lothringen und weiter nach Afrika aus dem Norden(Homburg, Kaiserslautern). 3500 Kraniche auf einmal.
Grau und Saatgänse auf dem Wege über Südfrankreich und Spanien kommen im November (überwintern).
Mitte Juli sind es 30-60 Fischadler Rotmilane und Schwarzmilane auf den Webenheimer Höhen.
Schafstelze, Wiesenpieper, Baumpieper und Steinschmätzer sind am Renkersberg bedroht, denn Renkersberg ist sehr wichtig als Jagdrevier für die Standvögel Mäusebussard und Turmfalke. Immer gibt es Konflikt mit den Windkraftanlagen.
Weißstörche und sogar die seltenen Kornweihe und Wiesenweihen finden sich ein.
Von Norwegen her kommen sehr seltene 12-15 Mornellen Regenpfeifer und rasten3-5 Tage, bevor sie nach Afrika fliegen. Viele fliegen nachts und der nächstgelegene Rastplatz ist erst in Mayen bei Koblenz zu erreichen.
Rotmilane und Schwarzmilane brüten hier, sie nutzen frisch gepflügte Äcker.
Ein so sensitives Korridorgebiet darf keine seltenen und gefährdeten Vogelarten verscheuchen. Hier sollte es keinerlei Windkraftanlagen geben. Der Pfälzer Wald könnte andere und weniger gefährliche Möglichkeiten für Windkraftanlagen bieten, ohne solche Schlagverluste zu verursachen.(Quelle: Peter Mende.8.8.2014)
Der Text der Petition:
Helfen Sie uns, der Interessengemeinschaft Biosphäre, einen einzigartigen Naturstandort und bedeutenden Zugvogelkorridor zu retten, für den sich seit 2011 schon viele tausende Menschen mittels Briefen, Petitionen, Protestveranstaltungen u.v.m. eingesetzt haben. Bedeutende Umwelt- und Naturschutzverbände aus ganz Deutschland haben sich Ende 2014 besorgt eingeschaltet und zu helfen versucht, unter ihnen auch der Dachverband aller Umwelt-und Naturschutzverbände (DNR). Auch die saarländische Ministerpräsidentin setzt sich zurzeit in dieser Sache ein.
Kennen Sie die Naturregion „Biosphäre Bliesgau“ im Saarland? Oder das UNESCO BIOSPHÄRENRESERVAT BLIESGAU ?, wie es seit seiner Auszeichnung 2009 heißt?
Eine idyllische, äußerst abwechslungsreiche Naturregion im besonders sonnenreichen Südwesten Deutschlands. Bislang noch ein ideales Gebiet für die Natur-und Gesundheits-Touristen! Hier sollen in
Kürze - ausgerechnet an einem der windschwächsten Standorte - am Standort der idyllischen Barockstadt und Gesundheitsstadt Blieskastel – 4 riesige Windkraft-Anlagen (WEA)
errichtet werden, obwohl inzwischen bekannt ist, dass an solchen Stellen zumeist Millionenverluste eingefahren werden – trotz Subventionen (vgl. Report Mainz vom 23.9.2014).
Bis 2011 war die Biosphäre Bliesgau im Saarland aus guten Gründen ein absolutes Ausschlussgebiet für WEA (NABU-Positionspapier vom 29.07.2010).
GRÜNDE:
1. die immense Artenvielfalt dieser Naturregion, darunter besonders viele seltene und windkraftsensible Arten --> hohes Tötungsrisiko durch Kollision!!
2. sie ist hier eines der Hauptverbeitungsgebiete des Rotmilans für dessen Schutz dem Saarland eine „weltweite Verantwortung“ (laut NABU) zukommt und der genau im direkten Bereich der WEA und im Umfeld seine Brutplätze hat.
3. Genau hier ist auch eine weitere Rarität, zu der sich alljährlich sogar die Naturliebhaber aus dem Ausland einfinden: einer der in ganz Deutschland seltenen Rastplätze des Mornellregenpfeifers. Auch diese Besonderheit wird - laut dem Ornithologischen Beobachterring Saar (OBS) - verlorengehen. Und v i e l e s andere mehr.
Die Stadt Blieskastel hatte den Bau der 4 WEA per Stadtratsbeschluss abgelehnt und sogar gegen die Genehmigung der WEA vor Gericht geklagt, leider aber verloren wegen formaler Fehler. (Es waren Fehler, die ihr bei Verhinderung der Genehmigung des gestellten Bauantrags der 4 WEA unterlaufen waren.)
Die saarländische Ministerpräsidentin hat Ende dieses Jahres eine Abordnung der Interessengemeinschaft Biosphäre in ihrer Staatskanzlei empfangen und hat nun versprochen, noch einmal das Genehmigungsverfahren in Teilen aufzurollen. Das Problem: der Bauantrag ist schon genehmigt und nur ein massiver Unterschriftenprotest kann diesen wichtigen Standort noch retten.
Die Berichte der Bundesregierung zum Zustand der Natur sind inzwischen alarmierend. „Zahlreiche Vogelarten, die hierzulande einst weit verbreitet waren, sind
akut gefährdet. Ihre Lebensräume verschwinden immer schneller“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.(26. März 2014).
Da, wo besonders viele seltene Arten bedroht sind, sollte Rücksicht genommen werden. Erst recht in einem Biosphärenreservat ! ! ! Daher fordern wir, hier eher
Erneuerbare Energien wie die Solarenergie oder andere zu bevorzugen, die nicht zu einer Reduktion des vorhandenen Tierbestands führen.
Bitte antwortet schnell, damit wir unser Ziel noch erreichen.
Unseren allerherzlichsten Dank an alle, die mithelfen, ein besonders wertvolles Stück Natur in Deutschland zu retten!!!
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edda hodnett (Donnerstag, 23 April 2015 18:56)
edda hodnett fuer das biosphaerenreservat bliesgau
Jakobi (Samstag, 25 April 2015 14:34)
Ich unterstütze die Rettung des Reservates Bliesgau !!
Ranjeet Asthana (Sonntag, 26 April 2015 21:08)
Ich bin mit der Industrieentwicklung überall in meiner Karriere eingeschlossen worden, aber ignorierte nie jemals die Bedeutung und Wichtigkeit von Geschenken der Natur, die zur Menschheit so glücklich gewährt worden ist. Tatsächlich kann keiner zu durch den Pass die Flora und Fauna gewähren. Diese Werke und Tierarten müssen geschützt werden, anstatt diese erloschen zu machen.
Noch wir können versuchen, die grundlegenden Naturgesetze zu ändern.
Es ist jämmerlich zu finden, dass bestimmte Tätigkeiten im Bliesgau Gang dabei sind, den Weg der Wanderung der unschuldigen seltenen Vögel zu stören, und auf ihr Erlöschen hinauslaufen konnten. Ich sehr stark exoress meine Sorge im Auftrag solcher Vögel, um die Entwicklungstätigkeiten weg von ihrem üblichen Wanderungsgang auszuwechseln. Sie haben soviel Recht zu bestehen wie Sie und ich.
Erika (Freitag, 01 Mai 2015 14:21)
Zur Wichtigkeit der Biosphaere Bliegaus moechte ich kurz bei MornellRegenpfeifern erwaehnen: sie leben oberhalb der Birkenzone. Wegen der Seltenheit der Voegel, kommt es zu einer hoeheren Zahl an brutbereiten Weibchen. Das fuehrt zu einer Rollenvertauschung 'reverse sex role'. Mornell Regenpfeifer haben Wachtposten. Ihre Nahrung besteht aus Muecken, Grillen, Hummeln, Lauf- und Ruesselkaefern.
Eva Schmelzer (Samstag, 02 Mai 2015 14:53)
Ich hatte die Petition schon mitgezeichnet, habe sie aber nochmal auf bf geteilt. Vielen Dank an Erika und die anderen Beteiligten, denen das Biosphärenreservat so am Herzen liegt, für ihren großartigen Einsatz und Erika wie immer ein Danke für die Bebilderung des Berichtes.
Marion Hartmann (Montag, 04 Mai 2015 18:13)
Diese Aktion verdient großen Respekt, die ich natürlich ebenfalls unterstützte.
Hoffen wir, daß die Vogelwelt dort erhalten bleiben kann.
Für die wunderschönen Schnitte auch von mir vielen Dank!
Jochen Ebert (Sonntag, 14 Juni 2015 12:30)
Auch ich unterstütze nachdrücklich die Initiative zum Erhalt des
Biosphärenreservates Bliesgau.
Speyer, 16.06.2015
im gleichen Sinne unterschreibe auch ich diese Initiative:
Dr. Bernhard Adamy, Maintal
Jürgen Krewer (Dienstag, 06 Oktober 2015 15:21)
Es erscheint völlig grotesk, dass in Naturschutz und Klimawandel engagierte Mitbürger ausgerechnet aus den Reihen der Saar-Grünen (S. Peter und H. Ulrich) um ihren wunderbaren Lebensraum, das Biosphärenreservat Bliesgau betrogen werden sollen. Ich saß vor ca. 3-4 Jahren zufälligerweise am Saarbrücken Schloss-Café, als die Saar-Grünen - namentlich die o.g. - einen "Saarländischen Klimagipfel" abhielten und sichtlich einander zugeneigt nicht nur grünen Tee auf der Terrasse schlürften. Anwesend: WKA-Bauer JUWI aus der Pfalz und die Landtagsfraktion der Grünen. Sonst habe ich keine Teilnehmer wahrgenommen. Erstaunliche Nähe.
Hier ein Link: http://www.juwi.de/flaecheneigentuemer.html
Ich halte dieses Anliegen jedoch nicht nur aus o.g. Grunde für unterstützenswert.