Haselstrauch und Haselmaus
Text und Scherenschnitte: Erika Bulow Osborne
11.12.2021
Corylus avellana, Hazelnut, Gemeiner Haselstrauch.
Wälder und Gärten, von England her bis zur Türkei und in den Iran hinein tragen in grünen Büschen mit ihren tanzenden Blütenständen einen Vorboten des kommenden Frühlings. Zuerst aber begrüßen sie uns als Vorfreude schon im Winter und weisen darauf hin, wie sehr die Natur unser Leben bestimmt.
Corylus avellana erhielt den Namen von Korys=Helm, weil seine Früchte, die Haselnüsse, helmartig geformt sind. Seit 1542 mit dem berühmten Nachchlagewerk “De Historia Stirpium commentarii “ von Leonhard Fuchs, werden die Nüsse in seinem großartigen Werk noch als Avella Nuesse bezeichnet.
Das Holz des Stammes wird auch heute noch genutzt, es ist biegsam, leicht zu zerkleinern und gutes Heizmaterial. Dünne Zweige können helfen beim Stützen von Bohnen und Erbsenpflanzen. Der Wind verteilt die Pollen der männlichen Kätzchen und befruchtet so die unscheinbaren, weiblichen, rötlichen Narben. Die Haselnüsse sind erst am Herbst reif zum Pflücken.
Die meisten Früchte kommen aus den USA und der Türkei. Unzählige Verwendungs - Möglichkeiten werden genutzt. Gemahlene Nüssen, in Nussschokolade, bei Haselnuss- Marzipan und sehr angenehmem Brotbelag.
Die Corylus cornuta califonica wurde bereits von den Indianern hoch geschätzt. Oregon ist wohl der groesste Erzeuger von Haselnuessen ; Franzosen und Englaender brachten uns in Europa die dann bald einheimisch gewordene europäische Haselnuss.
Muscardinus avellanarius, Common Dormouse, Haselmaus
Wie ihr Name bereits andeutet, leben Haselmäuse von Knospen, Beeren, Insekten, Vogeleiern, Haselnüssen und Walnüssen.
Leider ist die Haselmaus selten geworden. Sie ist nun im Dezember in einem Winterschlaf seit Oktober, der bis in den April dauern kann. Der Torporschlaf spart bereits Energie, die dann zur Dormanz führt, einer bewegungsunfähigen Starre. Aufgerollt liegen sie in ihrem Nest. Leider gibt es etliche Fress-Feinde wie Rotfuchs, Mauerwiesel, Hermelin, Schleiereule und Waldkauz.
Ihre Größe beträgt 6-9 cm, der Schwanz 5,7-6,8 cm. Das Fell ist rotbräunlich.
Die Tragezeit dauert 22-24 Tage. Ein - oder zweimal wirft das Weibchen Junge, welche 40 Tage lang an vier Paar Zitzen gesäugt werden.
In ihrem Kobel aus Gras und Blättern liegen sie tagsüber aufgerollt. Sie nutzen gelegentlich die Hangeltechnik zur Fortbewegug in den Bäumen und Büschen. Ihre Lebensdauer kann 3-4 Jahre dauern.
Bereits nach dem ersten Jahr sind sie gechlechtsreif. Ihr Revier wird mit Urin und Sekreten markiert. Das Revier kann einen etwa 150-200 Meter umfassenden Radius betragen. Manche schlafen dicht am Boden in einem Baumstumpf.
Es sind Fluchttiere. Wenn sie von hinten am Schwanz gegriffen werden, hinterlassen sie ihren Schwanz, aber er kann nicht nachwachsen. In solchem Fall bleibt nur ein buschiges Schwanzende erhalten.