Die Waldschnepfe
Text und Scherenschnitt: Erika Bulow-Osborne
25.03. 2017
Die Waldschnepfe, Eurasian Woodcock,Scolopex rusticola.
Die seitlich, weit nach hinten angeordneten Augen geben den Waldschnepfen einen Sicht von 360 Grad. Man spricht von einer 'kryptischen Anpassung' an ihre Umgebung, Das Gefieder ist farblich eine Kombination von Blättern, Halmen und Lichtreflexen. Man kann sie kaum am Waldboden und im Gestrüpp erkennen. Der sehr empfindliche, äußerste Teil des Schnabels ortet den Waldboden nach Nahrung. Waldschnepfen reagieren empfindlich auf gefrorenen Boden.
Mit ihrem langen, geraden Schnabel sind sie 33-38cm lang und haben eine Flügelspanne von 55-65 cm. Die Flügel sind abgerundet. Das Männchen ist bedeutend größer als das Weibchen.
Sie lieben lichte, gemischte Wäldchen, Gras, viel dichtes Gebüsch von Brombeere, Holunder, Haselnuss, Ginster, Farn und Blaubeere. Es muss warme Plätze geben. um zu Ruhen, und feuchte Gebiete für die Nahrungssuche, sowie klar sichtbare Wege für eine Flucht bei drohender Gefahr.
Im Winter brauchen sie Matsch und Trockenheit. Sie suchen in der Morgen- und Abend- Dämmerung (crepuscular) ihreNahrung. Ihr Flug ist ähnlich wie bei Fledermäusen und und Eulen aber bei der Balz mit Flügelgeräusch verbunden (Roding) .
Als Zugvögel fliegen sie einzeln, aber kommen in kleinen Gruppen zusammen, wenn es zu kalt wird.
Ihr Nest errichten sie am Boden, oder tief im unteren Gestrüpp, in hohem Heidekraut. Es reicht eine Vertiefung, mit trockenen Blättern oder anderem Pflanzenteilen ausgelegt. Nur eine Brut findet statt, mit bis zu 4 weißen oder beige-farbenen Eiern und schwachen, bräunlichen Flecken. Das Brüten dauert etwa 3 Wochen. Schon nach 10 Tagen können die Kleinen erste Flugversuche machen. Sie suchen im Dickicht nach Regenwürmern, Insekten und ihren Larven.Pflanzensamen und einige kleine Schnecken aus stehendem Gewässern.
Leider gelten sie als jagdbare Beute für Jäger. Diese sprechen im Winter bei Vollmond von 'Woodcock Moon'.
Und es gab immer mal Künstler, welche eine Blutfeder für feine Malerei verwendeten. Insbesondere in Miniatur-Gemälden wurde sie verwendet. Aber eine solche neu gewachsene, verdeckte und noch mit Blut versorgte Feder, kann nur wenig Farbe halten, sie ist natürlich Wasser abweisend und schnell verbraucht an der Spitze. Es wäre besser, wenn weder Jäger noch Künstler die schwindenden Waldschnepfen für ihre Hobbys missbrauchen.
Marion Hartmann (Samstag, 08 April 2017 12:44)
Dieser Beitrag Erikas zeigt einmal mehr die große Naturliebe, welche sich nicht nur in der Anschauung genügt, sondern sich darüber hinaus im unermüdlichen Schaffen spiegelt.
In Vereinigung von Wissensbildung und künstlerischer Gestaltung leistet Erika Großes im Sinne des Naturschutzes und der Aufklärung.
Mit der Waldschnepfe brachte sie wieder einen wunderbaren Beitrag, was aber auch nur möglich wird durch die Bereitstellung dieser einmaligen Community durch Gudrun und ihrem eigenen Engagement. Dank an alle Beteiligten.
Eva Schmelzer (Sonntag, 02 April 2017 11:47)
Erika ist eine Bereicherung für die Naturwelt, bringt sie uns doch Tiere nahe, die zumindest ich oft nur dem Namen nach kenne. Durch Erikas detaillierte Beschreibungen lernt man sie, von denen viele Arten leider kaum noch vorkommen, erst richtig kennen. Es ist jedes Mal eine Freude, wenn sie wieder eine neue Art vorstellt und dieses dann mit ihren typischen Scherenschnitten begleitet.