Die Heckenbraunelle
Text und Scherenschnitt: Erika Bulow Osborne
12.01.2019
Die Heckenbraunelle
Prunella modularis Dunnock
Ein bekanntes englisches Buch über die Britische Vogelwelt enthielt die viktorianisch beispielhafte Hervorhebung des Pfarrers und Ornithologen, Francis O. Morris, über die Heckenbraunelle,wegen ihrer Bescheidenheit und Zurückhaltung. Ich weiß nicht, wie er reagiert haben würde, hätte er sie über längere Zeit sehr genau beobachtet.
Heckenbraunellen sind 13,5-14 cm lang.Sie erinnern in der Rückenfärbung an einen Sperling aber haben einen dünnen Schnabel und Weibchen und Männchen sehen sehr ähnlich aus. Der Nacken ist schiefergrau, die Kehle ein bläuliches Grau, Rücken und Flanken dunkelbraun gestreift. Sie lieben Waldgebiete, Gärten, Gebüsche und man erlebt sie in Frühling, Sommer und Herbst vor allem am Boden huschend, wo sie Raupen, Käfer, Spinnen und Samen sammeln. Brenn- Nesseln, Ampfer, Holunder, Vogelknöterich,Gräsern und Seggen sind besonders beliebt..
Wenn es um Rechte geht für Reviere und Bruten, haben die Weibchen und die Männchen ihre Kampfmethoden auf verschiedene Weise.
Alles ist möglich:Alpha Weibchen und Alpha Männchen sind monogam oder, ein Weibchen hat zwei Partner. Es gibt aber auch Beta Männchen, die zu Brutgeschäften herangezogen werden, besonders, wenn es Vögel des Vorjahres sind.
Bei mehreren Männchen kommt es zu Polygamie und schließlich sogar Polygynie mit mehreren Männchen und mehreren Weibchen.
Die Weibchen haben einen Vorteil gegenüber Männchen. Bei ihren Bruten gibt es Junge sehr verschiedener Väter. Gruppen von Männchen können sich pro Tag hundertmal paaren, denn es geht sehr mit einer zehntel Sekunde sehr. So gibt es auch kaum enge Verwandte. Den schlüpfenden Jungen kommt die vielseitige Hilfe zugute.
Das Nest besteht aus Zweigen, Moos, Federn und Wolle. Es liegt immer tief versteckt in Büschen oder Fichten . Die 3-5 Eier sind schlicht blau.
Diesen Winter ist es mir klarer denn je zuvor, wie positiv sich ihre Brutweise auf die Jungen auswirkt.
Eigentlich erscheinen Rotkehlchen, Amsel und Drossel als erste an den Futterstellen,aber die Heckenbtraunellen sind ebenso früh da. Flink, vorsichtig und bereit, sich ihren Platz zu ergattern.
Ihr Gesang ist ein siepsiesiep.tsheptshep ganz schnell wiederholt.
Eva Schmelzer (Mittwoch, 16 Januar 2019 15:12)
Erika versteht es, die Vögel so zu charakterisieren, dass man schon beim Lesen eine Beziehung zu ihnen aufbaut, ihnen Sympathien entgegenbringt, ihr Verhalten bewundert oder über sie schmunzeln kann. Und sie zeigt auf, wie unterschiedlich sie in ihrer Art sind, auch wenn sie zu einer Ordnung oder sogar Familie gehören. Zum Glück fehlt bei der Heckenbraunelle der Wermutstropfen „Bedrohung“, der Bestand gilt wohl insgesamt als stabil. Wie schön! Und dementsprechend fröhlich scheinen sie auch auf dem Scherenschnitt zu sein!