Der Triel
Text und Scherenschnitt: Erika Bulow Osborne
Foto: Wikipedia
11.09.2017
Der seltene Triel,
Stone Curlew,
Burhinus oedicnemus
Höchst aktuell in der Badischen Zeitung erschien ein Artikel zur sensationellen Rückkehr desTriels. Zufällig entdeckte ich es am 11. Septemer 2017. Dreißig Jahre vergingen ohne den einheimischen Triel, nun ist die Freude groß und der Farmer eines Maisfeldes war sofort bereit, 4-5 Meter seines Feldes, das erst im späten April bestellt wird, freizuhalten für das brütende Triel Paar.
Der Triel ist eigentlich ein Wattvogel, aber er konnte sich an neue Gebiete gewöhnen, sodass sein Bestand in mehreren Ländern im Aufstieg betroffen ist.Wenn ich an den Triel denke, sehe ich seine übergroßen Augen mit Augenringen und der goldgelben Iris. Er hat auch etwas Schlangenartiges in seinem starren Blick. Der starke gelbe Schnabel mit der schwarzen Spitze, seine sehr langen Beine mit einer Verdickung, welche ihm auch den englischen Ausdruck Dikkop oder Thicknee eintrugen. Sein Gefieder ist angepasst an seine Umgebung mit zwei Streifen in Weiss und Schwarz. Sonst lebt er im Watt, aber er hat sich auch an Grass, Heide, steinigen Flächen, Sand, aber auch Ackerland gewöhnt. Solche Anpassung führte innerhalb eines Schutzprojektes im Osten und Süden Englands zu einem Brut-Erfolg.
Man begann 1985 mit Farmern zusammenzuarbeiten. 2009 konnte der Triel von der roten Liste in die orange Liste übernommen werden und nun ist die Gefahr gebannt, den 2012 gab es 400 brütende Paare. Ich hoffe, dass in Deutschland etwas ähnliches passieren wird. Sehr gut wären naturbelassene Truppenübungsplätze, die oft in den besten Landschaftsformen angelegt und, durch Training der Soldaten mit Panzern, ständig aufgewühlt wurden.
Es gibt keine Unterschiede bei Männchen, Weibchen und Jungtieren., aber etwas Besonderes ist eine sogenannte Brutverschachtellung, bei der Jungtiere oder noch unverpaarte Triele beim Brüten mithelfen. Zweitbruten sind normal. Aus Tarngründen gibt es nur eine Mulde, zwischen vielen Steinen, sodass sich die Eier kaum unterscheiden. Die Balz hat nur Sprungtänze und Verfolgung. Sonst zeigt das Männchen einige seiner Nistmulden, aber das Weibchen wählt.
Triele sind nachts auf Nahrungssuche, ihr pfeifenartiger Gesang ist weit hörbar und das beste Mittel, um Triele zu entdecken. Gegen Morgen singen sie am besten. Während der Aufzucht der Jungen wird auch bei Tage Nahrung gesucht, sie nehmen nur Spinnen, Asseln, Schaben Weichtierchen, Eidechsen Schlangen und Vogeleier.
Triele verhalten sich bei Gefahr etwa wie eine Rohrdommel, unbewegt, hoch aufgerichtet, sie fliegen nur selten auf, laufen in geduckter Haltung. Wenn ein Schaf oder eine Ziege ihrem Nest zu nahe kommt, attackieren sie diese aus der Luft, oder durch Fauchen mit halb geöffnetem Schnabel.
Triele sind Zugvögel. In England überwintern sie gern, besonders wenn es noch Jungvögel sind.
Interessant fand ich, dass sie als Zugvögel ihre Mauser gemeinsam in großen Gruppen haben, um sich danach sich wieder zu zerstreuen auf dem Weg in den Süden.
Marion Hartmann (Montag, 09 Oktober 2017 11:12)
Mir war dieser Vogel auch völlig unbekannt.
Ich fand dieses entzückende Video:
https://www.youtube.com/watch?v=1QluJquo7V0
Schön, dass der seltene Vogel uns nun bekannt geworden ist in Text und Kunstwerk!
Herzlichen Dank!
Sybille (Dienstag, 03 Oktober 2017 09:04)
Ungewöhnliche Vögel, danke für diesen Artikel. Es ist immer wieder überraschend was es für fasziniernde Geschöpfe unser schöne Erde beherrbergt. Ich hoffe dass die Triele genügend ungestörte Brutplätze finden.
Eva Schmelzer (Montag, 02 Oktober 2017 17:06)
Gudrun schreibt im Newsletter zu Erikas Beitrag, dass sie den Namen dieses Vogels, des Triel, noch niemals gehört hat, ich kann mich dem nur anschließen - wie so oft, denn es kommt immer wieder vor, dass Erika solche Tiere, vor allem Vögel, vorstellt, die mir bisher völlig unbekannt waren. Nun frage ich mich, ob sie diese Geschöpfe nicht einfach kreiert, diese nur in ihren schönen Scherenschnitten existieren, sie sich Geschichten dazu ausdenkt?
Nein, nein Erika - das war nur Spaß, es gibt ihn natürlich doch, wenn auch leider sehr selten. Danke sehr für diesen informativen und schön gestalteten Beitrag.