Der Baumfalke
Text und Scherenschnitt: Erika Bulow Osborne
02.04.2020
Falco subbuteo subbuteo, Baumfalke , Eurasian Hobby
Der Baumfalke ist ein sehr kleiner Falke,30-36cm lang, mit
einer Spannweite langer, spitzer Flügel von 70-85 cm und einem Gewicht von 144 bis 350gr. Das Weibchen ist immer größer.
Das Männchen könnte fast noch als 'Ufersegler' gelten, wenn
er blitzartig und unbemerkt eine Kolonie von Uferschwalben überfällt, schnell Beute erhascht und damit verschwindet, bevor die Kolonie den Angreifer bemerkt.
Die Unruhe ist nur kurz, danach herrscht bald wieder normale Geschäftigkeit. Im Südosten Englands und an der Ostsee können wir ihn erleben, am besten im Frühling und Sommer.
Ich spreche von Gudruns zweitem Besuch bei uns in Ipswich ,
Suffolk, am 20. Juli letzten Jahres. Während John und Gudrun mit ihren Kameras beschäftigt waren in einer modernen Beobachtungshäuschen, bei weitem Umfeld und
sehr guter Sicht, suchte ich mit bloßem Auge die Gegend ab und ein Ornithologe in meiner Nähe machte mich auf einen Hobby aufmerksam, der über dem bewaldeten Gebiet segelte und plötzlich mit Schrägstoß im Gebüsch verschwand. Vielleicht
wäre er für Gudrun nichts Besonderes gewesen, denn es gibt Baumfalken an der Ostsee. Ich sah bei meinem Deutschland Besuch bei Gudrun vor mehreren Jahren eine sehr schöne Uferschwalbenkolonie an der Steilküste.
Jedenfalls bin ich nun besser informiert, seit ich den
lateinischen Namen dieses Vogels kenne. Es handelt sich um eine Unterart: Subbuteo subbuteo.
Bisher scheint der Baumfalke weder in Island, Nord
Skandinavien, noch in Schottland vorzukommen.
Er ist ein faszinierender Greifvogel, der im Flug seine
Lieblingsspeise, die Libelle, fängt und gleich verspeist. Er stört Schwalben beim Brüten auf und ist meistens im Dämmerlicht des Morgens und des Abends jagend unterwegs.
Schon 1758 erhielt er seinen Namen Falco subbuteo von Carl
von Linnaeus. Im Alt-Französischen heißt er 'hobet', woraus das englische 'Hobby' entstand.
Baumfalken nehmen am liebsten verlassene Krähennester zum
Brüten, möglichst in einer kleinen Baumgruppe, einem hohen Baum und mit Hecken in der Nähe, der Käfer wegen. Die beste Aussicht ist nötig wegen seiner Feinde, dem Kolkrabe, dem Wanderfalke, der Eule und dem Marder.
Zwei bis vier Eier werden gelegt, 28 Tage dauert das Brüten
und danach bleiben die Jungen noch als Nesthocker im Nest
Männchen und Weibchen sehen ähnlich aus. Mit dunkler
Oberseite in blaugrau, schwarzen Bartstreifen, den langen spitzen Flügeln und rosa Hosen. Kehle und Wangen sind weiß, die Beine gelb. Ihr Kopf ist klein und rund und sie haben einen Hakenschnabel.
Marion Hartmann (Mittwoch, 22 April 2020 10:27)
Berühmte Namen unter deutschen Ornithologen sind unter Dutzenden anderer Konrad Gesner, Johann Friedrich Naumann, Christian Ludwig Brehm, Konrad Lorenz, Otto Kleinschmidt, Erwin Stresemann und natürlich J. W. v. Goethe.
Schon Goethe scheint es bemerkt zu haben, dass die Freude an der Natur von der Wissenschaft eher belächelt wird, als er schrieb: "Habt doch endlich einmal die Courage, euch den Eindrücken hinzugeben, euch ergötzen zu lassen, euch rühren zu lassen, euch erheben zu lassen, ja euch belehren und entflammen zu lassen.“
Auch der Baumfalke zählte zu Goethes Beobachtungen als einer der schnellsten und gewandtesten Raubvögel auf der Jagd nach Futter.
Ein äußerst interessanter Link über den Baumfalken sei angefügt!
https://www.researchgate.net/profile/Bernd-Ulrich_Meyburg/publication/275155285_Der_Baumfalke_in_der_modernen_Kulturlandschaft/links/5567046c08aeccd77736de1f/Der-Baumfalke-in-der-modernen-Kulturlandschaft.pdf
Man kann Erikas Naturliebe nicht genug schätzen, welche sie hinführte zur Spezialisierung ihrer künstlerischen Fähigkeiten und zum großen Engagement, dies in Berichten und Kunstwerken hinaus zu geben in die Welt mit der Absicht, Menschen in Bezug auf unsere lebendige Natur zu sensibilisieren. Und wieder haben wir einen wunderbaren Bericht und die bedeutende Darstellung des Baumfalken in allen seinen Regungen. Ich wünsche Erika viele Leser und Kommentare!
Eva Schmelzer (Donnerstag, 16 April 2020 18:12)
Dank der Beiträge unserer lieben Erika im Laufe der Jahre ist mein Wissen um die Tier- und Pflanzenwelt eindeutig reicher geworden. Hinzu kommt jedes Mal natürlich die optische Freude! Die Fotografie ist immer fortschrittlicher geworden, ja. Aber wo findet man solche Illustrationen? Solche wunderbaren Scherenschnitte? In Erikas Artikeln in der Naturwelt!