Das Muntjak
Text und Scherenschnitt Erika Bulow-Osborne
28. 06. 2014
Ein sehr frueher Morgen mit Sonnenschein. Mein Mann und ich waren kurz vor unserem Fruehstueck um 6 Uhr, als ein ruettelndes Geraeusch vom Seitenpfad mich aufschreckte. Ich oeffnete das Fenster und sah ein braunes Tier in unserem kleinen Garten, der mehr Buesche und Wildpflanzen hat als ein normaler 'gepflegter' Garten in Richtung Hecke schießen. Dann drehte es sich und schaute uns aus grossen Augen direkt an: ein Chinesisches Muntjak.Wunderschoen anzusehen.
Es wird sicher laengst weiter in Richtung Wiesen, Fluss und Waeldchen gefluechtet sein. Mir war sofort klar, ich muesste nach dem Fruehstueck Chinesische Muntjaks schneiden.
Sie wurden vor etlichen Jahren vom Duke of Bedford gehalten, entwischten und verbreiteten sich ueberall in England. Da sie staendig ein Junges gebaeren koennen, haben sie sich schnell verbreitet.
Heute um 11 Uhr sahen wir das Muntjak auch noch einmal kurz im kleinen Hintergarten. Irgendwie 'hoffe' ich, dass es sich vielleicht so wohlfuehlt in unserer Wildnis, dass es ein Junges dort haben koennte.??... Wir haben eine Ligusterhecke, einen hohen Evergreenbaum, Zitronenmelisse, Lavendel, Akelei und allerlei weitere wilde Pflanzen: es duftet herrlich. Nur vielleicht 2-3 Meter Vordergarten, das Auto und die drei Ascheimer. Dort waere sie zumindest sicher. Sie sehen so grazil und elegant aus.
Eva Schmelzer (Dienstag, 01 Juli 2014 20:06)
So eine schöne Geschichte, Erika. Ebenso schön geschrieben wie geschnitten. Ich wünsche Euch sehr, dass es sich so wohl fühlt, dass es Euren Garten als Kinderstube auswählt. So wie Du es beschreibst, muss es eine Idylle sein. Wäre ich ein Chinesisches Muntjak: Ich bliebe bei Euch!