Die Verlierer
Text: Gudrun Kaspareit
31.01.2015
Ich erzähle bestimmt nichts Neues, wenn ich sage, dass die Reihe der vom Aussterben bedrohten Tiere länger wird. Laut der Liste der Weltnaturschutzunion stehen 1125 Tiere mehr darauf, als noch im letzten Jahr. Vor allem für Lemuren, Walrösser, Elefanten, Gelbbauchunken und Blauflossenthun sieht es düster aus. Schuld ist der Klimawandel, die Landwirtschaft und die Wilderei.
Die Lemuren leben nur auf Madagaskar, aber wegen dem ungeheuren Landhunger und der Brandrodung sind ihre Bestände um 94% geschrumpft.
Der Blauflossenthunfisch wird massiv, auch illegal, überfischt, wegen der gigantischen Nachfrage nach Sushi.
Die Walrosse sind vom Klimawandel bedroht. Sie benötigen Eisschollen, um sich auszuruhen. Finden sie diese nicht, sind sie gezwungen an Land zu gehen, wo sie kaum Ausweichmöglichkeiten haben und auch eine schlechtere Basis für die Jagd. Tritt eine Massenpanik auf, erdrücken sie sich häufig gegenseitig.
Die Gelbbauchunke leidet nach wie vor unter der Trockenlegung von Feuchtgebieten zur Gewinnung von landwirtschaftlichen Flächen.
Elefanten werden stark gewildert, wegen ihres Elfenbeins.
Marion Hartmann (Montag, 09 Februar 2015 07:55)
Ich weiß ehrlich gesagt überhaupt nicht, wo das Ganze enden wird. Danke für die Aufklärung!
Eva Schmelzer (Montag, 02 Februar 2015 15:52)
Das ist besonders traurig zu lesen, weil ich gerade Deinen Eintrag über die zaghafte Rückkehr der Wildtiere in Deutschland gelesen habe. Aber wir dürfen die Schuld der Bedrohung dieser hier aufgeführten Tiere nicht nur den Ländern zuweisen, in denen sie ausgerottet werden. Auch wir sind dafür mitverantwortlich, weil wir die Abnehmer der Produkte sind, für die der Lebensraum der Tiere vernichtet wird. Auch tragen wir zum Klimawandel bei. Und auch wenn bei uns legal kein Elfenbein importiert wird, so stehen wir doch in engen Beziehungen zu den Ländern, die an den Elefantenmassakern Schuld sind (vor allem China), ohne dass das von unseren Politikern ihnen gegenüber kritisiert wird, geschweige denn, dass ihnen Konsequenzen angedroht werden. Ein Kilo Elfenbein bringt in China um die 3000 US-Dollar ein. Im Stoßzahnhandel werden geschätzt jährlich zehn Milliarden Dollar umgesetzt. Auch im aufstrebenden Thailand nimmt die Anfrage zu. In Japan ist letztes Jahr ein über 200 kg schwerer Blauflossenthunfisch für umgerechnet knapp 1,4 Million Euro an eine Sushi-Kette versteigert worden. Wenn solche Gewinne erzielt werden können, sieht es mehr als düster aus.