Der Gorilla ist stark bedroht
Der Gorilla lebt im mittleren Afrika, in Kongo, Uganda und Ruanda. Man unterscheidet Berggorillas (Waldbewohner) und Flachland-Gorillas (lebt in der Savanne). Besonders die Berggorillas sind stark bedroht. Ihre Population wird auf ca. 700 geschätzt.
Trotz Schutzmaßnahmen und ausgewiesenen Nationalparks (Virunga Nationalpark und Bwindi-Impenetrable-Nationalpark) floriert die Wilderei. Der Gorilla wird wegen seines Fleisches gejagt (Bushmeat).
Er ist durch den Verlust seines Lebensraumes, wegen illegalem Holzeinschlag bedroht. Und durch seine enge genetische Verwandtschaft mit uns Menschen und immer mehr Berührungspunkten, wird er auch durch menschliche Infektionskrankheiten bedroht wie z.B. Tuberkulose, Malaria, Cholera oder Hepatitis.
Illegaler Holzeinschlag, man kann getrost von einer Holzmafia sprechen und bushmeat stehen in engem Zusammenhang. Einerseits wird durch das illegale Abholzen der Lebensraum der Gorillas immer weiter eingeengt. Es entstehen Straßen für die Holzlaster und die Jäger und Holzfäller können immer tiefer in den Wald vordringen und erreichen immer abgelegenere Bereiche. Andererseits bessern die Holzarbeiter ihren Speiseplan mit bushmeat auf. Das ist Fleisch von Tieren, die sie im Wald schießen. Auch geschützte Arten, auch Affen, auch Menschenaffen.
Aber sie essen dies Fleisch nicht nur selber, sondern sie verkaufen es auch auf dem Schwarzmarkt. Affenfleisch gilt als Delikatesse und erzielt horrende Preise. Die Holzlaster, die das legale und illegale Holz transportieren, schmuggeln auch bushmeat in die Städte auf die Märkte, wo es für sehr viel Geld „unter dem Ladentisch“ gehandelt wird. Besonders perfide ist die Jagd auf die Gorillas. Außer der Jagd mit Fallen, gibt es die Variante, dass man eine Mutter erschießt, um an ihr Baby zu kommen. Dieses Baby wird dann als Köder genommen. Wenn es weint und schreit, eilt der ganze Clan zur Hilfe – und wird ausgelöscht. Das Baby landet dann ebenfalls für sehr viel Geld auf dem Schwarzmarkt.
(Gudrun Kaspareit)
Bushmeat
In Kamerun bezeichnet man das Fleisch von Tieren, die im Wald geschossen werden, als Bushmeat. Es wird alles geschossen, was sich erbeuten lässt. Auch Affen. Auch Menschenaffen. Genetisch sind Gorillas und Schimpansen am nächsten mit uns Menschen verwand, aber dort werden sie getötet, geräuchert, als Delikatesse verkauft und gegessen, obwohl der Handel mit Affenfleisch offiziell verboten ist.
Die Nachfrage und der Handel mit teuren Tropenhölzern fördert den Ausverkauf der Wälder.
Mit den großen Holzlastern kommen auch die Wilderer in die Wälder. Mit den Straßen für die großen Holzlastern kommen sie immer tiefer in die Wälder hinein. Und mit den Holzlastern wird das Affenfleisch auch wieder aus dem Dschungel heraus geschmuggelt und heimlich unter dem Ladentisch auf den Märkten in den Städten verkauft – tonnenweise!
Offiziell sind die Jäger dafür zuständig, die Holzarbeiter mit Fleisch zu versorgen. Aber sie schießen viel mehr, als die Arbeiter essen, weil das ein lukratives Geschäft ist.
Wenn diese Wilderei nicht gestoppt wird, werden die Primaten in 15 Jahren im gesamten Kongobecken ausgestorben sein.
Die Hilfeschreie von Affenbabys werden dazu benutzt, die übrige Affenfamilie anzulocken, die das Kleine beschützen will, um den ganzen Clan zu töten. Außerdem werden verwaiste Affenbabys als Haustiere verkauft, wo sie dann elendig dahin vegetieren. Gorillas und Schimpansen stehen vor der Ausrottung. Ebenso wie das Zwergkrokodil und das Riesenschuppentier. Auch andere Affenarten werden immer seltener und die Lebensgrundlage der indigenen Bevölkerung wird zerstört.
(Gudrun Kaspareit)
Laut Wikipedia ergibt sich folgende Problematik:
Da der Tierbestand tropischer Regenwälder deutlich geringer ist als der offener Savannen, dürfte die Bevölkerungsdichte von Populationen, die vor allem von der Jagd dieser Tiere leben, eine
Person/km² nicht übersteigen, damit der Bestand nicht kontinuierlich verringert wird. Im Kongobecken liegt die tatsächliche Bevölkerungsdichte bei 99 Personen/km².
Die afrikanische Bevölkerung hat sich seit 1900 um das Achtfache vergrößert, was eine stark erhöhte Nachfrage nach Fleisch zur Folge hat. Die Umstellung von traditionellen Fangmethoden mit Pfeil
und Bogen sowie Netzen auf moderne Gewehre führt zu wesentlich größeren Fangquoten und damit zu einer Dezimierung der gejagten Spezies.Eine wichtige Rolle bei der Ausweitung des Handels mit
Bushmeat spielt die Nachfrage der internationalen Holzindustrie nach tropischem Holz und die Arbeit der Holzfällerkolonnen in den Regenwäldern. Diese Kolonnen schlagen Schneisen in den vorher
unzugänglichen Dschungel und legen Zufahrtswege an, die es auch den Wildjägern ermöglichen, immer weiter in den Urwald vorzudringen. Außerdem jagen die Holzfäller selbst Wildtiere, um sich zu
versorgen und beliefern teilweise auch lokale Märkte, um einen Zusatzverdienst zu erzielen.
International wird die in den letzten Jahrzehnten zunehmende Kommerzialisierung der Jagd und des Handels mit afrikanischem Bushmeat als ernstes Problem angesehen. Tierschützer kritisieren in
erster Linie den Handel mit Affenfleisch. Ihre Vertreter wie Jane Goodall sind der Ansicht, dass der extensive Handel mit Bushmeat innerhalb von zehn Jahren zur Ausrottung der Menschenaffen und
anderer gefährdeter Arten führen wird.Schätzungen zufolge werden jedes Jahr allein im Kongobecken etwa ein bis drei Millionen Tonnen Bushmeat pro Jahr gegessen; das entspricht rund 28 Millionen
Duckern und über sieben Millionen Roten Stummelaffen. Der Handel mit Buschfleisch an der Elfenbeinküste entspricht jährlich schätzungsweise einem Wert von 150 Millionen US-Dollar. Der Handel mit
Bushmeat ist in Kamerun verboten, trotzdem werden allein auf den Märkten in Yaoundé jedes Jahr bis zu 90 Tonnen Wildfleisch verkauft.
Teilweise gelangt Bushmeat aus Afrika illegal auch nach Europa und in die USA. 1998 berichtete der WWF, dass in Restaurants in London und Paris Gerichte aus Affenfleisch angeboten würden.
Durch den Kontakt mit frisch geschlachtetem Bushmeat können bislang unbekannte Zoonosen bei Menschen auftreten, gegen die dann keine Medikamente zur Verfügung stehen. Wissenschaftler vermuten,
dass der HIV-Erreger durch eine Mutation des SIV-Erreger entstanden und von afrikanischen Affen auf Menschen übertragen worden ist. Das Ebolavirus ist ebenfalls in Afrika entstanden und wird
durch Körperflüssigkeiten übertragen; der genaue Ursprung dieses Virus ist jedoch nicht bekannt.
(Wikipedia)
Affenschutz
Hilfe für bedrohte Affen. Hier kann man aktiv werden
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Daniel (Donnerstag, 15 Oktober 2015 21:14)
Das sind nicht nur geisteskranke Mörder, sondern auch Kannibalen.