Elfenbeinhandel
Text: Gudrun Kaspareit
20. 10. 2015
Für die Elefanten wird der Elfenbeinhandel immer bedrohlicher. Seit Beginn des Jahres 2015 wurden schon 24300 Elefanten von Wilderen getötet, obwohl Amerika und China angekündigt hatten, gegen
den Elfenbeinschmuggel vorgehen zu wollen. Aber solange es nur bei Bekundungen bleibt und keine konkreten Maßnahmen folgen, sterben weiterhin Tag für Tag Elefanten einen sinnlosen Tod. Es ist
sogar so, dass die Wilderer versuchen so viele Tiere wie möglich zu schießen, weil sie befürchten, es könne jeden Tag Schluss sein mit der lukrativen Jagd. Der Handel muss endlich gestoppt
werden, Lagerbestände gehören vernichtet und auch der Handel mit antikem Elfenbein muss unterbunden werden. Antikes Elfenbein darf bisher gehandelt werden, auch in der EU. Zunehmend wird nun
Elfenbein als antik deklariert und findet seinen Weg über die EU nach Asien. Diese Gesetzteslücke muss sofort geschlossen werden. Leider ist die EU der größte Exporteur für sog. antikes
Elfenbein. (Italien, Frankreich und Deutschland) Abnehmer sind China und Hongkong.
Auch Thailand hat angekündigt, den legalen Handel mit Elfenbein verbieten zu wollen. Bangkok gilt als Drehscheibe für den internationalen legalen und illegalen Handel mit Elfenbein. Doch solange
es den legalen Handel gibt, werden auch immer Schlupflöcher für den illegalen Handel gefunden. Leider wird eine weisende Regelung nicht vor 2016 erwartet.
Früher (18.u.19. Jahrhundert) war die Nachfrage nach Elfenbein in Europa sehr groß und hat die Elefanten schon einmal an den Rand der Ausrottung gebracht. Heute nun ist das Elfenbein bei der
asiatischen Mittelschicht ein beliebtes Status Symbol. Die Nachfrage ist riesig.
Obwohl Stars wie Jacky Chan und der Basketballspieler Yao Ming für die Elefanten werben und Aufklärungsarbeit leisten, um die Tiere, u.a. auch Tiger und Nashörner, zu schützen, gibt es in China
einen noch immer steigenden Markt für diese Produkte.
Der Handel mit Elfenbein ist auch aus anderen Gründen ein Problem. Guerilla-Kämpfer der Lord's Resistance Army im Kongo z.B. wildern Elefanten und finanzieren so ihre Waffenkäufe und ihren Krieg,
ebenso wie andere Terrormilizen und Paramilitärs auch.
Die IFAW (Fund of Animal Welfare) arbeitet fieberhaft daran, den Elfenbeinhandel auf allen Ebenen zu bekämpfen. Sie bilden Wildhüter aus, um Tiere wie Elefanten und Nashörner besser zu schützen.
Sie arbeitet mit Interpol zusammen. Sie verhandelt mit lokalen Polizeibehörden, um härtere Strafen für Wilderer zu erwirken. Sie bildet Zöllner aus, die gezielt in den Transitländern im Nahen
Osten Elfenbein beschlagnahmen sollen. Und sie betreibt in den Absatzländern wie China Aufklärungsarbeit, um den Menschen dort klar zu machen, wie grausam die Elefanten für das weiße Gold sterben
müssen.
Tansania ist nun ein bedeutender Schlag gegen die Elfenbein Mafia gelungen. Eine der führenden Persönlichkeiten im illegalen Elfenbeinhandel, die „Queen of Ivory“ eine reiche Chinesin, wurde
gefasst und ins Gefängnis gesteckt. Ihr drohen bis zu 30 Jahre Haft. Es wurden gleich mehrere wichtige Elfenbeinschmuggler festgenommen. Nun hofft man, das China mit einem Verbot des Handels
reagiert und das die Inhaftierten korrupte Polizisten und bestechliche Beamten verraten werden.
Bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass dies der lang ersehnte Silberstreif am Horizont ist und es für die Elefanten und andere Wildtiere Afrikas nun langsam bergauf geht.
Während ich diesen Artikel schrieb, musste ich lesen, dass ein Deutscher in Simbabwe einen der größten und imposantesten Elefanten geschossen hat, nicht einmal des Elfenbeins wegen sondern nur
aus Spaß am Töten. Es macht wütend und traurig, dass ein Leben so wenig Wert ist und Schutzbemühungen immer wieder unterlaufen werden.
Jutta Bissendorf (Donnerstag, 02 November 2017 17:39)
Stoppt sofort denElfenbeinhandel.
Jutta Bissendorf
Eva Schmelzer (Sonntag, 01 November 2015 15:23)
Ich sehe in dem Bericht von Gudrun trotz allem Negativen einigen Fortschritt zum Guten hin. Man muss bedenken, dass ein Elfenbeinhandelsverbot erst überhaupt seit 1990 besteht. Ich erinnere mich noch aus meiner Kindheit an ein Klavier mit Elfenbeintasten und auch Billardkugeln, ganz abgesehen von Nippes und Schmuck. Und es dauert, bis sich ein Bewusstsein in der Weltbevölkerung entwickelt, aber erst das lässt die Nachfrage und somit den Handel weniger werden. Leider ist dieses Bewusstsein in vielen wirtschaftlich aufstrebenden Ländern noch kaum vorhanden, die Menschen können sich dieses blutige Luxusgut aber immer mehr leisten, wie Gudrun es auch richtig beschreibt. Hier hilft nur ein Generalverbot für den Handel und drastische Strafen.
Was bringt nun das „historische Abkommen“ zwischen China und den USA, bei dem im letzten September von Barack Obama und Chinas Staatspräsident ein Verbot des kommerziellen Elfenbeinhandels beschlossen wurde? Ist es der „große Schritt“, um die Elefanten Afrikas vor der sicheren Ausrottung zu schützen? Es war zumindest das erste Mal, dass sich China ohne Einschränkung öffentlich verpflichtete, den Handel mit Elfenbein in seinem Land zu beenden. Zumindest sieht es nach Gudruns Beschreibungen so aus, als ob vor allem afrikanische und asiatische Staaten stärker kooperieren wollen, um Wilderei und den illegalen Handel mit Elfenbein wirkungsvoll zu bekämpfen.
Was das Töten von Wildtieren aus reiner Mordlust betrifft, wird die Nachfrage nach legalen Möglichkeiten ungebrochen weitergehen, weil diese Geisteskranken nicht aussterben. Ein generelles Verbot weltweit wäre die einzige Möglichkeit das einzudämmen, denn jeder Abschuss wäre dann strafbare Wilderei.